Die Brauerei
Die Mühlenbrauerei
Das „Geburtshaus“ von Erwins Mühlenbier
Herzlich willkommen in der historischen Brauanlage auf dem Gelände der historischen Wassermühle im idyllisch gelegenen Birgel in der Vulkaneifel – der Geburtsstätte von Erwins Mühlenbier.
Die Anlage in Birgel arbeitet wie eine klassische Schöpf-Brauerei, in der – wie vor rund 150 Jahren die Mönche – Bier nur mit den Händen des Braumeisters und seiner Mitarbeiter hergestellt wird. Die Brauanlage ist die vorerst letzte Erweiterung des historischen Mühlengeländes und wurde vom Chefmüller selbst nach alten Gegebenheiten und mit eigenen Ideen umgesetzt.
In seiner Brauanlage verzichtet er komplett auf Strom und auf jegliche Elektronik. Es wird so gebraut wie früher in den Klöstern. Es gibt kein Rührwerk, es gibt keine Pumpen. Die Anlage wird mit Holz befeuert. Das Wasser wird beim Brauvorgang auf 78 Grad Celsius erwärmt.
Regionale Zutaten
Die „4“ fürs Bier: Hopfen, Malz, Hefe und Wasser
Die besten regionalen Zutaten sind Garanten für die außergewöhnliche Qualität und den unvergleichlichen Geschmack der beiden Mühlenbiere: dem hellen Bier und dem Weizenbier. Was die Rohstoffe des Bieres sein dürfen, legte im Jahre 1516 das deutsche Reinheitsgebot fest: Gerste, Hopfen, Wasser. Später kam noch die Hefe dazu. Zwei Sorten von Hopfen werden bei Brauen verarbeitet: der Aromahopfen und der Bitterhopfen. In Deutschland gibt es nur fünf größere Hopfenanbaugebiete.
Die Hopfendolden verleihen Erwins Mühlenbier den unvergleichlichen Geschmack, den der Braumeister in Birgel durch das dreimalige Hopfen noch verfeinert. Der Hopfen sorgt aber auch auf natürliche Weise für die Haltbarkeit und die Stabilität des Schaumes.
Beim Malz handelt es sich ursprünglich um Getreide. Entweder um Gerste, wenn es ein helles Bier werden soll. Oder um Weizen, wenn es, wie der Name schon sagt, ein Weizenbier werden soll. Das Getreide wird durch Hinzufügen von Flüssigkeit zum Keimen gebracht, wodurch sich dann Eiweiß-Enzyme im Korn bilden. Durch das Mälzen entsteht aus dem Getreide das Braumalz.
Ein edles Mühlenbier besteht zu 92 Prozent aus Wasser. Daraus kann man ganz leicht ableiten, wie wichtig die Qualität des Wassers für die Qualität der Mühlenbiere ist. Wenn man von Wasserqualität in den Quellen der Vulkaneifel ausgeht, überrascht uns die hohe Qualität des Mühlenbieres nicht. Aber wie schon der Chefmüller Erwin humorvoll festgestellt hat, „schmeckt Wasser erst, wenn es in der Mühlen-Brauerei war.“ Ohne die hohe Braukunst und die erlesenen Zutaten wäre selbst das beste Vulkaneifel-Wasser nur Wasser.
Nach dem Kochen der Würze und dem Herunterkühlen kommt die Hefe zum Einsatz. Die Zugabe von Hefe zu der Würze leitet den Prozess der Vergärung ein. Jetzt setzt die Umwandlung des Zuckers in Alkohol ein. Das ist die „Geburtsstunde“ der Volumenprozent, mit denen man den Alkoholgehalt des Bieres misst.
Ablauf des Brauprozesses
Sechs Schritte bis zum Eifeler Biergenuss
Im Brauprozess übernehmen alle Beteiligten, egal ob Braumeister oder eben die verschiedenen Zutaten, jeweils eine wichtige Rolle. Je besser das Zusammenspiel aller „Beteiligten“, desto besser das Endprodukt. Wenn Sie wissen wollen, wie solch ein perfektes „Miteinander“ schmecken kann, dann sollten Sie eines unserer Mühlenbiere genießen.
Schritt 1: Das Maischen
Der Brauprozess startet mit dem Maischen. Je nach Biersorte werden verschiedene Malzsorten in Wasser eingemaischt. Die Maische durchläuft dann verschiedene Temperaturstufen, um das Eiweiß, das im Malz vorhanden ist, zu verzuckern. Denn für das Brauen ist ausschließlich Zucker erforderlich, um eine klare Würze zu erhalten. Nach dem Maischen wird die Maische dann mit Schöpfkellen per Hand in den Läuterbottich geschöpft.
Schritt 2: Das Läutern
Im Läuterbottich passiert dann folgendes: die festen Bestandteile der Maische werden vom Flüssigen, der sogenannten Würze, getrennt. Dann wird die Würze abgeschöpft und kommt wieder zurück in den Sudkessel. Bei diesem Läutervorgang wird das zuvor erwärmte Warmwasser benötigt, um die Maische komplett mit der Flüssigkeit zu entzuckern und die höchstmögliche Stammwürze zu erzielen.
Schritt 3: Das Kochen und das Hopfen
Wenn der Läuterprozess beendet ist und der Sudkessel mit der Würze befüllt ist, wird die Würze zum Kochen gebracht. Jetzt beginnt der Prozess des Brauens, bei dem der Geschmack des Bieres entsteht. Die Hopfendolden sind nämlich vor allem für die Geschmacksnoten des Endproduktes Bier verantwortlich. Je nach Zusammensetzung der Hopfensorten entsteht hier der eher bittere Geschmack oder eben der leicht würzig-milde Geschmack. Hopfen ist sozusagen der natürlich „Geschmacksverstärker“ im Brauvorgang.
Schritt 4: Das Kühlen
Nach dem Hopfen wird die flüssige Würze jetzt nach alter Tradition in einem großen Kühlschiff heruntergekühlt. Dann wird die abgekühlte Würze von dort aus unter Einhaltung strengsten hygienischer Richtlinien in einen Edelstahltank gepumpt. Hier wird die Würze dann mit der Hefe vermischt.
Schritt 5: Das Vergären
Jetzt kann der Prozess der Vergärung beginnen. Die Vergärung dauert circa drei bis fünf Tage. Nach dem Gärungsprozess ist dann der Brauvorgang abgeschlossen; und das frisch gebraute Bier hoffentlich voller Geschmack und süffig. Nur dann bekommt das frische Gebräu das Etikett „Erwins Mühlenbier“!
Schritt 6: Das Abfüllen
Jetzt kann das Bier entweder in den Tanks verweilen. Oder es wird zum Ausschank in Fässer oder in einzelne Flaschen abgefüllt. Sowohl das Abfüllen als auch das Korken und die Reinigung der Bierflaschen wird in der Mühlenbrauerei manuell durchgeführt. In der Brauanlage in Birgel gibt es keine automatisierten Abfüll-Straßen.
Ein Blick zurück
Die Geschichte der Brauerei
Handwerklich-traditionelles Bierbrauen wie vor 150 Jahren
Der Lockdown während der Pandemie war der Startschuss für diese kleine Traditionsbrauerei. Der Chefmüller Erwin hatte auf einmal täglich 14 Stunden Zeit, in denen er nachdenken, aber auch seinen gefassten Entschluss zusammen mit einem Helfer in rekordverdächtiger Zeit umsetzen konnte.
In einem alten, 80 Liter fassenden Wurstkessel probierte er die verschiedenen Rezepturen aus, bis er schließlich herausfand, dass dreimaliges Hopfen dem von ihm gebrauten Bier den unverwechselbaren Geschmack des Mühlenbieres gibt.
Der Chefmüller Erwin hat sich mit dem Bau der Brauanlage einen Herzenswunsch erfüllt. Er wollte mit der von ihm selbst geplanten und entwickelten Brauanlage ein Relikt der klösterlichen Braukunst aus längst vergangenen Zeiten wiederbeleben und darüber hinaus mit den besten Rohstoffen ein herrlich süffiges Mühlenbier herstellen.
Wer wissen möchte, ob ihm das gelungen ist, kann sich hier ein helles Mühlenbier oder ein Erwins Mühlenweizen bestellen und nach Hause schicken lassen.
Na dann „Prost!“